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Da war noch Monat am Ende des Geldes....

"Verstehe ich gar nicht, ich habe doch eigentlich ein gutes Einkommen und trotzdem reicht es irgendwie nicht über den Monat."

 

Mit diesem Satz hatte die Tochter einer Freundin dann meine volle Aufmerksamkeit. Ich fragte sie, ob sie denn so viel Miete zahlt oder durch einen Kredit hohe Ausgaben hat und sie verneinte das. Meinen Vorschlag, ihr ein wenig zu helfen, die Finanzen im Auge zu haben und schon vorher zu wissen, wie viel Geld sie in etwa im Monat zur freien Verfügung hat, nahm sie neugierig an.

 

Wir haben zusammen eine Aufstellung gemacht, wieviel sie verdient und welche Ausgaben sie für Wohnung und Auto hat. Das ganze haben wir in eine Excel-Tabelle verfrachtet und dort kann sie auch alle Ausgaben, die sie anderweitig tätigt, eintragen. So hat sie selbst einen Überblick, wofür sie ihr Geld ausgegeben hat - ob es vielleicht Käufe waren, die nicht nötig gewesen wären - und das Beste, sie sieht mit einem Blick, wieviel Geld sie noch zur Verfügung hat bis zum nächsten Zahltag.

 

Sehr erstaunt meinte sie, daß ihr jetzt erst bewußt geworden sei, wieviel sie eigentlich sinnlos verprasst. Ich meinte aber zu ihr, sie solle jetzt nicht geizig werden sondern auch weiterhin mit ihren Freunden ausgehen und was unternehmen, muß ja nicht jedes Wochenende und nicht immer die teuerste Lokalität sein. Wenn sie ein bißchen mehr darauf schaut, was manches kostet, ist das auch kein Problem. Und statt mit Karte zu zahlen reicht es ja auch aus, wenn man sich eine bestimmt Menge Bargeld mitnimmt. Auch das hilft, die Ausgaben zu überblicken.

 

Zwei Monate später stand sie mit einem Blumenstrauß und meinen Lieblings-Lakritzen vor der Tür und hat sich bedankt. Sie kommt jetzt viel besser mit dem Geld aus und schafft es sogar, sich etwas beiseite zu legen. Das war für mich mal wieder ein schönes Erfolgserlebnis.